Die Wege der Chamäleons

Art and communities
Forum theatre in prison: “zukunftsmusik” Die Wege der Chamäleons

Die Wege der Chamäleons
Dezember 2022 – Juli 2023

Entwicklung eines Konzeptes und Durchführung der künstlerischen Gestaltung eines Treppenhauses über vier Stockwerke einer sozialen Einrichtung, ein partizipatives Projekt von Anaïs Héraud und Anja Koch-Kenk, beide Künstlerinnen und Kunsttherapeutinnen, z.d.Z jeweils in einer der Wohngruppen der Einrichtung tätig.

Das Projekt fand in einer sozialen Einrichtung der Kinder-, Jugend-und Familienhilfe der Soziale Dienste Bürgmeister Reuter gGmbH statt, nach einer Einladung der Bereichsleiterin Stefanie Hellmann.
Das Gebäude erstreckt sich über vier Stockwerke mit einer Kita, Krisengruppen, einer Kleinkindwohngruppe, Wohngemeinschaften und einer Mutter-Vater-Kind-Einrichtung.

Ein wichtiges Ziel bei der Neugestaltung des Treppenhauses war eine Verbesserung der Orientierung im Gebäude. Wir sahen bei dieser Gelegenheit eine Chance für die Bewohner*innen und Angestellten, Selbstwirksamkeit und Handlungsfähigkeit, Zugehörigkeitsgefühl und Selbstwertgefühl zu erfahren und die Beziehungsgestaltung untereinander zu stärken.

Über ein halbes Jahr führten wir künstlerische Workshops in den jeweiligen Gruppen durch. Als Basis schlugen wir ein Farbenband vor, welches die Stockwerke miteinander verbinden sollte. Die Workshopsteilnehmenden wurde eingeladen, sich die Farben dieses Regenbogens anzueignen und Muster dafür zu entwickeln, die zu einem späteren Zeitpunkt auf Keramik-Kacheln übertragen wurden. Beide Enden des Regenbogens wurden von zwei winzigen Chamäleons im Erdgeschoss und im 4. Stockwerk ausgespuckt, ein Symbol der Vielfalt, Stabilität und Anpassungsfähigkeit.

Im Sommer 2023 wurde das neue Treppenhaus im Rahmen des Sommerfests des Trägers feierlich eingeweiht. Über die vier Stockwerke waren Interviews mit den großen und kleinen Hausbewohner*innen zu hören, die über ihre Erfahrungen und Assoziationen erzählten. Die Kacheln sind für sie nicht nur ein fester Orientierungspunkt geworden, sondern auch eine individuelle Spur, die sie hier für diesen Lebensabschnitt hinterlassen.

Wir bedanken uns herzlich bei der Soziale Dienste Bürgermeister Reuter gGmbH für das Ermöglichen dieses ehrgeizigen Projekts und für das Vertrauen in den Prozess.

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Foto:
Anaïs Héraud-Louisadat
Anja Koch-Kenk
Nadine Bunge

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